Unser Besuch der Sendeanlage Grimeton SAQ

Auf unserer Skandinavientour hatten wir es uns nicht nehmen lassen den Sender Grimeton zu besuchen. Ich hatte bereits seit ein paar Jahren immer wieder die Signale auf 17,2kHz empfangen und es war schon länger mein Wunsch die Anlage mal selbst zu besuchen.

Kurz vor der Reise bin ich noch schnell Mitglied im Verein Alexander geworden. Die Betreiber sind auf Spenden angewiesen, da die Anlage leider keine öffentlichen Gelder erhält und 13 Euro im Jahr sind mir der Erhalt der gewaltigen Anlage definitiv wert. Um Mitglied zu werden muss man nur auf diese Seite und „Mitgliedschaft kaufen“ drücken. Der Rest wird bequem über Paypal erledigt.  Weiter zur Mitgliederseite

Besuch in Grimeton 2018 SAQ

Der Sender liegt an der Westküste von Schweden in der Nähe von Varberg. Schon von der Autobahn sieht man die gewaltigen Masten des Senders und heutigen Weltkulturerbes. Je näher man kommt, desto größer werden diese Masten und man sieht erst wie lang das ist. Die Alexanderson-Antenne hat 12 etwa 2,2 km lange Kupferdrähte, die an sechs riesigen Türmen mit einer Höhe von 127 Metern und an 46 Metern breiten Armen aufgehängt sind. Irre! Diese Türme waren seiner Zeit die höchsten Gebilde von ganz Schweden und sie sind heute noch total beeindruckend!

Direkt vom kostenlosen Parkplatz aus sieht man das moderne Visitor Center. Hier gibt es Kaffee, Kuchen, Eis und hier kann man sich zu den Führungen anmelden. Eine Führung kostet 55 SKR (5,-€) und für Mitglieder ist sie kostenlos.

Besuch in Grimeton 2018 SAQ

Wir  gingen direkt in das Haupthaus, wo gerade die Führung in Schwedisch endete. Hier hat uns die junge Museumsführerin Emma die wichtigsten Punkte der Innenführung im Schnelldurchgang auf English erklärt und uns die deutschen Unterlagen gegeben. Man kann damit die markierten Punkte selbst in Ruhe durchgehen.

Emma hatte auch ein paar sehr interessante Informationen für uns, die man nicht so schnell findet. So wurden zum Beispiel eigentlich zwei 200 Kilowatt Sender angeschafft um 400 Kilowatt Sendeleistung zu generieren. Aber nach den ersten Tests fand man heraus, dass man bereits mit einem 200 Kilowatt Sender eine stabile Verbindung nach Amerika aufbauen konnte. Der Zweite Sender wurde dann in einer anderen Sendestation weiterverwendet.

Das Innere ist einflach überwältigend. Man hat alles so aufgebaut, als würden die Leute aus 1924 gleich von ihrer Mittagspause zurück kommen und einfach weitermachen. Die Anlage scheint mir top in Schuss zu sein und es macht riesigen Spaß, all die Fakten und Eindrücke aufzusaugen. 2-4 Mal im Jahr wird dort noch zu angekündigten Daten in CW gesendet. Diese Informationen inklusive der Zeiten der Führungen findet man auf der Website des Senders: http://alexander.n.se

Wenn man aus dem Hauptgebäude geht, sieht man auf der linken Seite einen kleinen Springbrunnen mit einem kleinen Becken. Man mag denken, dass dort ein bisschen optische Spielerei betrieben wurde, aber weit gefehlt: In der Anlage entsteht während des Betriebs Verlustwärme und diese wird mittels Wasserkühlung abgeführt. Das Kühlwasser gibt seine Wärme über den „Springbrunnen“ in dieses Becken an die Umgebung ab.

Wie man sieht waren die Leute damals sehr clever und haben das Ganze in kurzer Zeit umgesetzt und dabei noch das Budget weit unterschritten. Sie wollten/mussten komplett unabhängig sein und haben neben der eigenen Stromversorgung sogar ihr Werkzeug selber hergestellt. Sie haben das so gut gemacht, dass diese gewaltige Anlage bis heute funktionstüchtig ist. Diese Leute haben meinen höchsten Respekt und ich war froh mal dort gewesen zu sein.

Der Besuch der Sendestation war ein großes Highlight und wir hatten einen tollen Tag. Wer sich für Technik und ihre Geschichte interessiert, Hobbyfunker ist oder wer wissen will, wie zum Beispiel die ersten Verbindungen über die Kontinente und zu Schiffen  hergestellt wurden, der wird absolut begeistert sein.  Ich kann nur jedem der dort in der Nähe ist, sich die Anlage mal anzusehen und diesen Spirit den man 1924 hatte, aufzusaugen. Man kann dort Stunden verbringen und findet immer noch etwas Neues.

Ich könnte jetzt natürlich noch alle technischen Daten herunterbeten, aber darauf verzichte ich mal, damit die nette Emma Euch noch was zu erzählen hat ;-) .

Keep listening
Dennis

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